Die Fledermaus im Schönbrunner Schlosstheater

Was gibt es schöneres als an einem heissen Hochsommerabend in das wunderbare,. gut gekühlte Schönbrunner Schlosstheater zu gehen und junge, erfrischende Stimmen in der Fledermaus zu hören.

Es ist eine gute Idee, diesen jungen, hochtalentierten Künstlern eine Aufführungsmöglichkeit in einem so wunderschönen, intimen Theater vor Publikum zu geben.

Um relativ vielen jungen Künstlern diese Möglichkeit zu geben, gibt es unterschiedliche Besetzungen, die nicht gerne veröffentlicht werden. Über Umwege ist es aber dann doch möglich, diese Listen zu bekommen.

Ich glaube auf die Handlung dieser Operette muss ich nicht unbedingt eingehen, da sie ja weitgehend bekannt ist.

Nun zu meinen Eindrücken :

Nichts Neues hat sich die Regie einfallen lassen und es wurde ein alte Produktion hervorgeholt. Offensichtlich wollte man Kosten sparen. Hoffentlich wird sie nach dieser Aufführungsserie eingestampft und für die nächste Produktion eine wirklich tolle Inszenierung mit viel Aussagekraft, die dazu da ist, die Sänger zu unterstützen, auf die Beine gestellt. Diese jungen Künstler haben es sich verdient.

Maximilien Mayer als Eisenstein überzeugte mit einer kräftigen, sehr klaren Tenorstimme, welche noch grosses Potential birgt. Er fiel mir auch durch eine sehr gute Bühnenpräsenz auf.

Seine Rosalinde, verkörpert durch die ungarische Sopranistin Etelka Sellei gefiel mir speziell in der Szene, wo sie als ungarische Gräfin auftritt.  Man merkt, dass in ihr ungarisches Temperament schlummert. Die spürbare Nervosität ist für eine so junge Sängerin halt manchmal schwer zu überspielen.

Jerica Steklasa als Adele legte die Rolle sehr kokett an ohne jedoch in die Nähe des Klamauks zu kommen, was schon auf ein Mass an Professionalität zurückzuführen ist. Ihre Mimik ist wunderbar. Ein high Potential Sopran, von dem wir noch in Zukunft hören werden.

Im Chor fielen mir 2 Stimmen besonders auf : Die warme. um nicht zu sagen erotische, geheimnisvolle typische Mezzo Stimme von Mareike Jankowski und eine kräftige, wunderschöne Stimme des sehr jungen Bassisten Michael Nagl. Für ihn ist die Bühne jetzt schon zu klein. Chapeau Chapeau

Maestro Mancusi machte aus der Kammeroperfassung das Beste und schaffte mit kleiner Besetzung doch einen für das Theater schönen Klang.

Bekriteln möchte ich die Gestalltung des Programmheftes, welches für 5 Euro ( den Preis habe ich nirgends gefunden) doch sehr selbstgestrickt aussieht.

Noch einmal werde ich mir die Fledermaus ansehen, wann ? Ihr werdet es lesen .

 

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