KURT MEINT

17.5. Panem et Circenses

Dieser Ausspruch kommt aus dem römischen Reich, wo die Kaiser versuchten, das Volk durch Brot und Spiele von allen Problemen abzulenken. Hat sich da bis heute was  geändert?

Nein, im Gegenteil, diese Taktik wird immer stärker. Derzeit erleben wir einen medialen Terror. Es gibt keine Nachrichten, keine Informationssendung im ORF, aber auch keine Zeitungsausgabe, in denen nicht massiv für den ESC geworben wird. Ja selbst in den U-Bahnstationen wird man mit Aussagen von CW zwangsberieselt oder besser, medial terrorisiert.

Es wäre ja interessant zu erfahren, was geschähe, wenn über U-Bahnlautsprecher der Kardinal sprechen würde, so unter der Devise : Christus meint.... Die Folge wäre ein Shitstorm in den social media.

Man ist halt derzeit der Pfui Teufel, wenn man sich öffentlich gegen diesen Medienhype ausspricht.

Ich oute mich und werde in den nächsten paar Tagen zum Anti- Medienkonsumenten oder wende mich anderen, ESC freien Medien, zu.

Ich werde mich diesen jungen und hochtalentierten Künstlern widmen, welche in jahrelanger Ausbildung höchste Professionalität anstreben, um ihren Hauptzweck zu erfüllen, dem Publikum Freude zu bereiten, denn sie lieben das Publikum und nicht nur um der Gagen willen. Sie sind authentisch und keine für mediale Hypes geschaffene Kunstfiguren. Sie haben es sich alle verdient, hoch geschätzt zu werden und eines lassen sie sich sicher nicht, für Panem et Circenses missbrauchen. 

Helfen Sie mir, diese tollen jungen Leute zu unterstützen, sie haben es sich sehr verdient. Die nächste Gelegenheit gibt es bei der Jungen Schubertiade Wien am 13.6. 

 

24.4.

Jetzt wirds lächerlich

Während man in der Hofburg besonders stolz auf den Erwerb von Bildern aus dem Privatbesitz Kaiser Franz Josephs ist ( siehe Veranstaltungen), wollen die Grünen einen Gesetzes Antrag einbringen, in dem die Verschärfung des Tragens eines Adelstitels geregelt werden soll.

Erstens : haben wir keine anderen Sorgen und zweitens : was tut es uns weh, wenn wer sein von und zu auf seiner Visitkarte stehen hat.

Das ist sicher nicht so demokratiegefährdend wie die steigenden sozialen Ungleichgewichte in der Gesellschaft und die Gefahr, welche von linken und rechten gewaltbereiten Berufsdemonstranten ausgeht.

13.4.

Wofür kämpfen wir dann ?

In den Medien rumort es - Deutschland wird sich wieder einmal als Konjunkturlokomotive erweisen und prognostiziert ein Wachstum für heuer von ca. 2 % während Österreich sich anstrengen wird müssen um die geschätzten 0,8 % zu erreichen.

Leute regt euch doch nicht auf - wir haben doch den European Song Contest, wir haben den Conquita Wurst, den Life Ball, Hansi Hinterseer, die Waldviertler am Heldenplatz und......noch weitere Beispiele gefällig ?

Seid doch nicht böse auf unsere Politiker, sie steigern doch jetzt das Barvermögen jedes einzelnen durch die Steuerreform in schwindelnde Höhen.  Es wird doch ohnedies seitens der Regierung gespart wo immer nur möglich.

Sogar die Militärmusik erleidet das Schicksal des Blinddarms und wird nur mehr ein Wurmfortsatz sein ( Gardemusik ausgenommen )

Das ist doch ein wichtiges Zeichen des Sparwillens.

Ja bei den Subventionen für Kunst und Kultur wird auch der Sparstift angesetzt werden. Subventionen ?

Richard v. Weizsäcker hat einmal kiritisiert, dass wir bei Kunst und Kultur von Subventionen sprechen, während dies bei Autobahnbau oder neuen Landebahnen zB nicht der Fall ist.

Churchill wurde einmal in Kriegszeiten gefragt, ob er nicht Gelder aus dem Kulturbudget in das Budget für Militärausgaben umlenken solle.

Seine klar Antwort darauf : und wofür kämpfen wird dann ?

In einem Interview mit der Tageszeitung Kurier wurde der Pariser Intendant Lissner gefragt, ob es Luxus sei, noch immer Opern zu produzieren ? Seine klare Antwort war NEIN, man muss mit der Kunst auf gesellschaftliche Probleme Antworten .

Immer wieder wird die Kostenexplosion der Hamburger Elbphilharmonie kritisiert und schadenfroh kommentiert. Es stimmt, ca 800 Mio Euro sind eine Menge Geld und die Fehleinschätzungen zeigen nicht von grosser Professionalität. Aber.... meiner bescheidenen Meinung nach, setzt Hamburg damit einen Hotspot der Kultur und hier insbesonders der Musik.

Ich hatte vor längerer Zeit einmal die Gelegenheit bis ganz oben die Baustelle zu besichtigen und ich kann den Hamburgern zu dieser zukünftigen Pilgerstätte für Musikenthusiasten trotz explodierender Kosten nur gratulieren. Der Intendant hat auch noch dazu für alle von leistbaren Kartenpreisen gesprochen.

Länder,Gemeinden, Städte dürfen jetzt nicht den Fehler machen, Investitionen in Kultur zusammenzustreichen. Die Kultur ist unsere Europäische Identität und Gäste aus dem In- und Ausland werden nach Österreich wegen unserer traditionell einzigartigen Kultur, speziell im Musikbereich kommen.

Wegen am Anfang genannter Events sicher nur kurzfristig. 

 

 

Charitykonzerte :

Charity bedeutet Wohltätigkeit und dagegen ist auch überhaupt nichts einzuwenden. Das in Europa sehr engmaschige soziale Netz wird doch etwas lockerer und daher werden Service-Organisationen immer mehr gefordert, die Funktion der öffentlichen Hand zu übernehmen.

Wie kommt so eine Organisation zu Spendengeldern ? Es gibt viele Möglichkeiten, von Bilderversteigerungen, über Ballveranstaltungen, karitatives Punschtrinken, Lesungen und und und......

Sehr beliebt sind da Auftritte von Künstlern und hier insbesonders  von Musikern, welche die Herzen und die Brieftaschen des zahlenden Publikums öffnen sollen.

Das bedeutet sehr oft, dass die Musiker ohne Gage auftreten und der Veranstalter dann die Einnahmen abzüglich eventueller Saal- und Organisationskosten an eine soziale Einrichtung überweisen kann und muss.

Wer ist eigentlich dann wohltätig ? Die Künstler, denn sie verzichten auf ihre Gage und dem Veranstalter wird dann laut applaudiert. Das Publikum hätte die Karten ja ohnedies gekauft, wenn sie die Darbietung interessiert.

Berühmte und bereits mitten im Engagement stehende Künstler machen dies sehr gerne, sollten aber auch nicht überfordert werden, denn sie müssen ja auch ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Bei jungen, noch mitten in der Ausbildung stehenden Künstlern, ist das schon etwas problematischer. Sie kämpfen oft sehr hart, um sich Studium und Lebensunterhalt finanzieren zu können und ich finde es unfair, diese wunderbaren Menschen dann noch ohne Gage für Charitykonzerte zu verwenden.

Für ein Charitykonzert muss ebenso geprobt werden, eventuell müssen Noten angeschafft werden, immer adäquate Kleidung bereitgestellt sein. Unter Umständen müssen Proberäume und Korrepetitoren angemietet werden.

Natürlich treten auch diese Künstler manchmal unentgeltlich auf und zwar dann, wenn sie es aufgrund ihrer Ausbildung müssen ( Klassenabende ), oder wenn es für sie für die kommende Karriere positiv wäre.

Die Ausbildung eines klassischen Sängers dauert sehr sehr lange und ist mit grossen Entbehrungen verbunden. 

Ich appeliere daher an alle Veranstalter, Charity Konzerte ja, aber zahlt den Künstlern auch eine angemessene Gage. Die Künstler sind sicher bereit, hier auch einen Beitrag zu leisten.     

Subventionen für Musikverein gekürzt :

Der nächste Angriff auf Österreichs Identität, die Kultur dieses Landes wird mit der "Steuerreform" gestartet, indem die Subventionen für den Musikverein gekürzt werden. Diese gleich über 50 %.

Nachdem beschlossen wurde, die Mehrwertsteuer auf Konzert- und Theaterkarten massiv anzuheben, ist dies jetzt der nächste Dolchstich in das Fleisch unserer weltberühmten Kultureinrichtungen.

Jawohl weltberühmt und dies nicht nur für ganz kurze Zeit, wie z.B. der kommende ESC, welcher Millionen kostet und überhaupt keine Nachhaltigkeit in sich hat.

Gratulation an den Gerneralsekretär des Musivereins, Angyan, welcher trotz dieses Anschlages auf sein Haus auch in nächster Zeit das Programm auf höchstem Niveau geplant hat.

Die Politiker sollten einmal zur Kenntnis nehmen, dass der Kulturbetrieb nicht nur aus Opernball,  Salzburger Festspielen und Neujahrskonzert besteht, aber da sind halt dann weniger Kameras da.

 

 

 

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