Hänsel und Gretel - Wiener Kammeroper

Wer kennt es nicht, das Märchen von Hänsel und Gretel, als Oper geschrieben von Engelbert Humperdinck. Eine spätromantische Oper, welche 1893 unter Richard Strauss uraufgeführt wurde.

Die von Christiane Lutz inszenierte Oper wurde in die 70er Jahre verlegt und hat mit der romantischen Oper eigentlich nichts zu tun. Das Ziel des armen Familienvaters ist ein erfolgreicher Bankraub, der jedoch mit Schwierigkeiten verbunden ist. Das Hexenhaus ist der Tresorraum einer Bank mit den einzelnen Kundenschliessfächern. Die Hexe wird von einem Security Mann dargestellt.

Keine besondere Inszenierung, die zwar manchmal ein Schmunzeln beim Premierenpublikum aber auch Buh Rufe hervorrief.

"Gerettet" wurde die Vorstellung durch die vier Hauptakteure, welche vom Orchester sehr gut unterstützt wurden. Alle vier überzeugten mit ihren sicheren Stimmlagen.

Viktorija Bakan als die besorgte Gretel begeisterte als glasklarer Sopran,welche sich rührend um ihren Bruder Hänsel, dargestellt vom englischen Countertenor Jake Arditti, kümmert. Die wunderbar zusammenpassenden Stimmlagen beider Künstler kamen speziell bei den berührenden Duetten der beiden zum Ausdruck.

Die Mezzosopranistin Natalia Kawalek als Mutter, welche kurz vor der Premiere in einer Produktion in Polen begeisterte, zeigte wunderschöne Passagios, sehr sicher und ausdrucksstark vorgetragen.

Tobias Greenhalgh als Vater gefiel  mit seiner kräftigen,sicheren Baritonstimme. 

Diese Aufführung zeigte mir, dass eigentlich wirklich die Sänger im Zentrum einer Produktion zu stehen haben. 

Nachdem im Mai und Juni diese Produktion noch auf dem Spielplan steht, werden diese vier Topsänger aus dem Jungen Ensemble des Theaters an der Wien ausscheiden, da diese Positionen jeweils nur für 2 Jahre vergeben werden.

Mir werden sie abgehen, denn sie sind eine Bereicherung für die junge Opernszene, bin aber überzeugt, dass wir sie bald auf grösseren Bühnen erleben werden, wie zb Natalia Kawalek im Theater an der Wien gemeinsam auf der Bühne mit Placido Domingo.

Empfehlen würde ich das Portraitkonzert von Natalia Kawalek am 21.Juni in der Kammeroper.

Gespannt warte ich schon auf die Vorstellung der "Neuen" und ich lasse mich überraschen, ob auch in diesem , neuen Ensemble Rohdiamanten zu sehen und vor allem zu hören sein werden.    

Startseite